Das lange Warten aufs Winterkonzert hat ein Ende

Nach drei Jahren Pause konnte das Tambourkorps Büderich wieder sein traditionelles Winterkonzert spielen.

WESEL (cbr) Wer hätte beim Schlussapplaus 2019 gedacht, dass das nächste Winterkonzert des Tambourkorps Büderich drei Jahre auf sich warten lassen würde? Wahrscheinlich niemand. In dieser langen Zeit, die durch die Corona-Pandemie geprägt war, hat sich im traditionsreichen Ensemble Einiges getan. Das hinterließ auch Spuren im Programm in der vollen St.-Peter-Kirche. Durch den Nachmittag führte Christian Herbers als Moderator – und er hatte viel zu tun, denn es gab eine Menge zu moderieren.

Die erste Veränderung ist die einschneidendste für die Flötisten und Schlagwerker: Nach 24 Jahren kam der Abschied von Hermann Lorscheid, der das Tambourkorps als Dirigent geprägt hat. Und so hatte diesmal nicht nur ein Dirigent, sondern gleich zwei die musikalische Leitung des Konzerts inne.

Ein wesentlicher Teil der Tätigkeit eines Tambourkorps ist die musikalische Begleitung von Festivitäten. Dass dies auf hohem Niveau passieren kann, zeigten die Musiker zu Beginn – zwei Märsche standen nämlich beim Konzert auf dem Programm: zunächst der im 18. Jahrhundert entstandene Coburger und dann der Lieblingsmarsch von Lorscheid, der Marsch der Medici, der ein Dank des Komponisten Johan Wichers an seine behandelnden Ärzte war, die ihm das Leben gerettet hatten.

Und dann war es schon so weit: Der Staffelstab der musikalischen Leitung wurde weitergereicht an Lukas Petzolt. Es ist gar nicht so einfach, auf dem Land einen qualifizierten Dirigenten zu finden – doch nach kurzer Suche hatte Jürgen Linz, der Vereinsvorsitzende, das Problem gelöst: „Eines meiner besten Google-Ergebnisse“ war Petzolt. Und der weitere Abend zeigte, dass sich das Korps schon gut an den „Neuen“ gewöhnt hat.

In einem abwechslungsreichen Programm erklang populäre Musik aus verschiedenen Ländern Europas und den Vereinigten Staaten, bei dem sich die verschiedenen Instrumentengruppen so richtig austoben konnten, die Pauken etwa bei „Lord Tullermore“.

Auch teilweise nicht einfache Tempowechsel wie bei „Mary Poppins“ hatte das Ensemble mit seinem neuen Leiter bereits gut im Griff. Ein kleiner Block mit Weihnachtsliedern, passend zur Adventszeit, rundete das Programm ab, bei dem insbesondere die Schlagwerker mit ihren verschiedenen Instrumenten immer wieder für das richtige Kolorit sorgten – bleibt zu hoffen, dass die Büdericher nicht wieder drei Jahre auf ein gelungenes Konzert ihres Tambourkorps warten müssen.

Quelle: rp-online