Tolle Musik aus Bislich und Büderich
Wesel: Das Blasorchester Bislich und das Tambourkorps Büderich geben am Sonntag im Bühnenhaus zum 775. Geburtstag der Stadt ein Benefizkonzert. Die Musikgruppen sind seit Jahren befreundet und bestechen jeweils durch ein hohes Niveau.
Knapp 15 Jahre ist es her, da trafen das Blasorchester Bislich und das Tambourkorps Büderich auf dem Schützenfest in Flüren erstmals aufeinander. Und es war ein wenig so, als hätten sich damals zwei Musikgruppen gesucht und gefunden. "Wir waren sofort gegenseitig voneinander begeistert", erzählt Heinz Overkamp, Vorsitzender des Bislicher Blasorchesters. Peter Wilbert, der an der Spitze des Büdericher Tambourkorps steht, nickt umgehend.
Kein Wunder also, dass sich die Bislicher und Büdericher, nachdem sie noch mehrmals gemeinsam in Flüren zu Gast gewesen waren, beschlossen, auch einmal auf der Bühne gemeinsame Sache zu machen. Zehn Jahre ist das her, dass die beiden Musikgruppen im Bühnenhaus ihr erstes gemeinsames Konzert gaben. Und auch hierbei war die Harmonie sofort da, obwohl sie lediglich eine Generalprobe absolvierten. Selbstbewusst erklärt Overkamp, warum das so ist: "Bedingt durch das hohe Niveau, das beide Gruppen haben, ist so etwas möglich."
Ein weiterer Vorteil, den beide Seiten sicherlich besitzen, ist, dass sie sich an Musikrichtungen heranwagen, die nicht unbedingt typisch für ein Blasorchester oder einen Spielmannszug sind. So spielt das Tambourkorps Büderich schon seit mehr als 25 Jahren nach Noten. "Das ist eher selten", sagt Wilbert und fügt hinzu: "Wir haben uns für diesen Weg entschieden, haben fundierte Ausbilder geholt und andere Literatur ausprobiert." Das Ergebnis ist, dass die Büdericher heute Popmusik oder Musical-Melodien problemlos und gut spielen können.
Auch das Bislicher Blasorchester definiert sich längst nicht mehr nur über Märsche oder Polka-Melodien. "Wir haben viele junge Musiker dabei, die offen sind für neue Wege und andere Musikrichtungen", so Sabrina Kock, Schriftführerin des Blasorchesters. Und auch die Bislicher legen viel Wert auf die Ausbildung ihrer Mitglieder. Außerdem verfügen sie in Jürgen Ueffing über einen Dirigenten, der nicht nur sein Handwerk versteht, sondern auch offen ist für moderne Musik. Stichwort Dirigent: den hat auch das Büdericher Tambourkorps, was für einen Spielmannszug schon "sehr ungewöhnlich" ist, wie Wilbert sagt.
Trotz der Harmonie, die zwischen beiden Musikgruppen herrscht, hat es zehn Jahre gedauert, bis sie nun ihr zweites gemeinsames Konzert geben. "Irgendwie hat es vorher zeitlich nie hingehauen", sagt Overkamp. Der Anlass für diesen zweiten Auftritt könnte aber kaum besser sein. Im Bühnenhaus werden das Bislicher Blasorchester und das Büdericher Tambourkorps am Sonntag, 6. November, anlässlich des 775. Geburtstages der Stadt Wesel ein Benefizkonzert zu Gunsten des Kinderhospizes und des Mehrgenerationenhauses in Wesel geben.
Die 40-köpfige Gruppe aus Büderich wird beginnen und Wilbert gab mit "Märsche, Pop und etwas Spanisches" schon mal einen kurzen Ausblick auf das, was das Publikum erwartet.
Dann folgen die 38 Musiker aus Bislich, die laut Sabrina Kock "amerikanische Märsche, Musical-Melodien und Filmmusik" zum Besten geben werden. Beim sicherlich imposanten, gemeinsamen Auftritt werden unter anderem auch Kompositionen von Wesels Marschkönig Hermann Ludwig Blankenburg zu hören sein. "Es wird sicherlich eng auf der Bühne. Doch es wird ein gewaltiges Bild und wir freuen uns sehr darauf", so Sabrina Kock.
Das Konzert beginnt bei freiem Eintritt um 17 Uhr. Es ist allerdings ratsam, sich im Vorfeld Karten bei den beiden Musikvereinen oder an der Theaterkasse im Zentrum zu besorgen.
Quelle: rp-online Michael Elsing